Nützlich oder unbrauchbar?
Kinders, was ein schönes Thema habe ich mir da wieder ausgesucht. Lange habe ich es ignoriert und mir einfach meinen Teil gedacht, denn es spaltet die Meinungen echt hart. Bei Instagram habe ich nur durch einen Kommentar dazu, bei einer befreundeten Autorin einiges an Followern eingebüßt. Ihr kennt mich und natürlich stört mich das nicht, aber es zeigt sehr deutlich, wie wenig Toleranz an dieser Stelle zugelassen wird. Ein hoch auf die nicht vorhandene Akzeptanz von anderen Meinungen.
Dennoch nervt mich dieser Punkt im Autorendasein so hart, dass ich mich jetzt hier mal dazu auskotzen muss.
Also wofür sind Triggerwarnungen oder auch sogenannte Content Notes da?
Klar, sie sollen den Leser vor sensiblen Themen schützen. Ihn warnen und gegebenenfalls davor bewahren, dass die Geschichte etwas in einen auslöst, was man gern vermieten hätte.
Tja, aber wo fange ich denn da an? Jeder Mensch empfindet es anders. Der eine Leser lacht über den Inhalt und verbucht es unter netter Gänsehaut Moment, andere müssen das Buch weglegen, weil sie den Inhalt nicht vertragen. Also warne ich jetzt vor allem? Blödsinn!
Sind wir mal ehrlich, dass Ausmaß der TW heutzutage ist einfach übertrieben. Es wird vor jedem Scheiß gewarnt, was dazu führt, dass an ja schon fast keine Bücher mehr lesen kann. Also was erreicht die Flut an TW? Das man sie ignoriert.
Fangen wir doch damit an, dass es schon mal Genre abhängig ist. Bewege ich mich im Horror- und Thriller Bereich, muss ich da wirklich vor Mord, Folter, Blut usw. warnen? Na, ich hoffe doch nicht.
Lese ich Dark Romance brauche ich da eine Warnung für Sex, Brutalität oder Entführung? Nein man, genau das macht doch diese Genres aus. Also warum zur Hölle soll ich denn davor warnen?
Man druckt doch auch nicht auf eine Zuckerpackung: Vorsicht, enthält Zucker!
Triggerwarnungen ergeben für mich nur dann Sinn, wenn in einer Handlung etwas völlig Unerwartetes geschieht.
Beispiel: In einer Lovestory wird einer getötet. Eine Protagonistin verliert ihr Kind. Dann darf man den Leser gern darauf vorbereiten, dass es in diesem Buch nicht rosarot zugeht.
Richtig schlimm finde ich, dass mittlerweile über TW geworben wird. Sie zählen in vielen Bereichen als Verkaufsargument! Na klar, machen wir es noch schwieriger TW richtig zu platzieren und sie einzuschätzen.
Ernsthaft, durch diese übertriebene Anwendung werden sie einfach unwirksam. Man kann nicht mehr unterscheiden, ob sie platziert wurden, um Leser tatsächlich zu schützen oder ob sie dazu dienen Neugier zu erwecken.
Ein absolutes No-Go in meinen Augen. Ebenso wie die Aussage: TW benutze ich nicht, weil ich damit meine Geschichte spoilern würde. Hä? Da ziehen sich meine Augenbrauen bis zum Haaransatz sage ich euch.
Was ist das denn für ein Bullshit? Ich setzte, die Dinger entweder, weil ich der Meinung bin, es gibt Abschnitte, die man nicht erwartet in diesem Genre und möchte sensible Leser davor warnen oder es gibt sowas nicht und lasse es.
Auch Aussagen wie: Sie sind schwierig, denn sie erzeugen gewisse Erwartungshaltung beim Leser und könnten bei nicht Erfüllung zu Enttäuschungen führen? Na, an welchem Lack habt ihr den geleckt?
Die sollen keine Erwartungen erzeugen. Nicht Neugierig machen. Nicht als Verkaufsargument dienen. Die sollen sensible Leser SCHÜTZEN! Und das erreichen wir sicher nicht, wenn nun bald jede verdammte Geschichte mehr Seiten an TW hat, als die Geschichte selbst.
Könnte ich wirklich im Dreieck springen.
Was ich persönlich auch immer sehr grenzwertig finde, sind vergleich mit Filmen. Da wird ja auch immer gewarnt. Auch wenn es ein Thriller, Horror… bla bla bla ist.
Richtig und das auch gut so. Warum? Ganz einfach. Bei Filmen bekommt man fertige Bilder vorgesetzt. Die sieht man. Entweder man verträgt die oder sie brennen sich für ewig in dein Hirn. Außerdem werden beim Film der Seh- sowie der Hörnerv angesprochen. Sprich ich sehe ein Feuer und höre es. Habe ich dann vielleicht ein Traumatisches Erlebnis mit Flammen gehabt, kann das somit schon grenzwertig werden.
Aber wie ist es den in einem Buch? Ich lese die Worte und mein Geist erschafft die Bilder und dieser geht nur so weit, wie wir es ertragen können. Und sobald er merkt, dass wir an unsere Grenzen kommen, schwächt er die Bilder entweder ab und zwingt uns, dass Buch bei Seite zu legen.
Sprich, während ich beim Film direkt in die Flammen geworfen werde und mir dieses Bild fertig serviert wird, erschaffe ich mir das Bild beim Lesen selbst. Kann es beeinflussen, abschwächen oder die Stelle einfach überspringen, ohne das mit einem fertigen Bild in die Netzhaut gebrannt wird.
Also hört auf Äpfel mit Tomaten zu vergleichen!
So genug gemotzt. Steh ich allein mit dieser Meinung da oder gibt es da draußen noch Menschen, die es ähnlich sehen?
Geiler Kommentar! Und wie immer alles drin, was drin sein muss. Ich habe mich bei Insta auch mal dazu ausgeko... äh, geäußert. Habe ebenfalls Follower verloren und bin von einigen sogar blockiert worden. Meinungsfreiheit? Toleranz? Kannste knicken. Zumal ich das Wort TW vollkommen falsch an der Stelle ist. Es stammt aus der Psychotherapie. Echte Trigger sind richtig schlimm. Sie können Flashbacks und heftige körperliche Reaktionen erzeugen - sind therapiebedürftig! Es stört mich, dass damit verbal so inflationär umgegangen wird.
Hallo meine Liebe und ja ich sehe es wie du. Ich muss jedesmal lächeln, wenn in Geschichten ( Horror, Mafia etc ) gewarnt wird, weil ich es ja weiß. Und ich will ja genau sowas lesen, wenn ich mich für diese Geschichte entscheide. Warum also Tw ? Ich versteh es nicht und finde es richtig dass du dich einfach mal auskotzt 😉😅
Ansonsten schön mal wieder was von dir zu lesen und LG 🤗